Während unserer Reise nach Ambovombe-Centre trafen wir auf drei Geschwister (Christina, Odilon, Aina), deren Unterstützung uns von den Schwestern vor Ort besonders nahegelegt wurde. Mittlerweile haben Etienne und ich, nach Rücksprache mit den Schwestern und der Mutter der Kinder, die Möglichkeiten zur Unterstützung durchdacht und konkretisiert.

Die Geschichte der Kinder ist folgende: Die Gegend von Ambovombe-Centre ist, wie schon im Bericht zuvor erwähnt, seit Jahren eine rote Zone, d.h. Räuberbanden ziehen umher, stehlen das Vieh der Bauern und überfallen vorbeifahrende Autos und Personen. Eines der Opfer dieser Räuber war auch der Vater der Kinder. Nachdem einem Nachbarn das ganze Vieh gestohlen wurde, meldete er sich freiwillig, mit Hilfe von anderen Männern und Gendarmen, die Räuber zu verfolgen . Bei dieser Verfolgung wurde er allerdings angeschossen und verstarb.

Seine Frau, die selbst gesundheitliche Probleme hat, versucht nun, die Kinder im Alter von 4, 9 und 13 alleine großzuziehen, steht aber vor großen finanziellen Problemen. Diese Sorgen werden dadurch verstärkt, dass in ihrem Haushalt noch die Schwester und die Mutter des verstorbenen Mannes leben, die beide schwer krank sind. Der Wunsch der Mutter ist es, dass die Kinder die Schule abschließen können, jedoch weiß sie nicht, wie sie das finanzieren soll.  Wenn die Kinder nicht mehr zur Schule gehen könnten, müssten sie wahrscheinlich arbeiten, um überleben zu können. Auch solche Kinder haben wir leider während unserer Reise kennengelernt.

Als wir die Geschichte dieser Familie hörten, war es für uns keine schwere Entscheidung, ihr unsere Unterstützung zuzusagen. Für uns ist es wichtig, dass solche Kinder, die vollkommen unverschuldet in eine hoffnungslose Lage gebracht wurden, auch die Möglichkeit bekommen, eine Schule zu besuchen und danach einen Beruf zu erlernen. Dabei geht es aber nicht um eine einmalige Unterstützung, sondern wir wollen die Kinder auf ihrem Weg begleiten und auch der Mutter so gut wie möglich beistehen. Deshalb haben wir der Mutter zugesagt, dass wir für die drei Kinder die Kosten für die Schule, sowie auch einer täglichen warmen Mahlzeit, die sie in der Kantine der Schule bekommen, übernehmen werden. Die Kosten dafür betragen insgesamt etwa 100€ pro Jahr und steigen ein wenig mit dem Alter der Kinder. Was für österreichische Verhältnisse eine kleine Summe ist, stellt für diese Mutter ein unüberwindbares Problem dar. Über die finanzielle Unterstützung hinaus bemüht sich Etienne, dass er regelmäßig Kontakt mit der Mutter hält, ihr beisteht und ihr bei der Bewältigung der Probleme und Sorgen hilft.

Fortsetzung folgt.

Die drei Geschwister mit einer Franziskanerschwester

Etienne im Gespräch mit der Mutter der drei Kinder

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